Urlaub mit Folgen: So läuft eine Auslandsrückholung ab
Urlaub – die schönste Zeit des Jahres. Abschalten, Sonne tanken auf Mallorca und vielleicht etwas Sport. So auch für Herrn Müller (78, Name geändert): Joggen an seinem Lieblingsgolfplatz. Doch dieser Mittwoch sollte anders verlaufen. Beim Versuch, eine kleine Hühnerfamilie mit sechs flauschigen Küken zu fotografieren, wagte er sich mit seinen Laufschuhen auf den Golfrasen. Ein falscher Schritt auf abschüssigem Gelände, und er stürzte schwer aufs rechte Knie.
Der Schmerz war heftig, und im Krankenhaus folgte die Diagnose: Ein Riss der Quadrizepssehne, die das Bein streckt. Noch am selben Tag wurde Herr Müller auf der Insel operiert. Doch einige Tage nach der OP kam der Verdacht auf eine Wundinfektion hinzu – eine mögliche Komplikation, die ihm ernsthafte Sorgen bereitete.
Herr Müller sehnte sich zurück nach Forchheim, in sein gewohntes Umfeld. Doch die Heimreise allein zu bewältigen, war in seinem Zustand nahezu unmöglich. Seine Ehefrau erinnerte sich: Seit Jahren ist er Fördermitglied beim Bayerischen Roten Kreuz. Kurze Zeit später war die Familie mit dem Medical Operations Center (MOC) der DRK Flugdienst GmbH in Kontakt – der Beginn einer direkten Verbindung, bis Herr Müller wieder zu Hause sein würde.
Schnell und professionell koordinierte das MOC alle notwendigen Schritte: Von der Anspruchsprüfung über die medizinische Absprache zwischen den Ärzten auf Mallorca und in Deutschland bis zur Auswahl des Transportmittels. Die Analyse ergab, dass Herr Müller schonend und möglichst ruhig transportiert werden musste, und so begann die sorgfältig geplante Rückholung.
Der Ablauf wurde exakt koordiniert: Ein Krankenwagen brachte Herrn Müller zum Flughafen Palma de Mallorca, und dort übernahm der Mobilitätsservice des Flughafens, um den Transfer möglichst reibungslos und barrierefrei zu gestalten. Ein zentraler Möglichmacher bei dieser Rückholung war Ron, ein erfahrener Krankenpfleger der DRK Flugdienst GmbH, der Herrn Müller vom Krankenbett in Palma bis zurück nach Deutschland begleitete. Ron war am Samstag extra aus Frankfurt nach Mallorca geflogen, um die medizinische Betreuung des Patienten sicherzustellen. „Unser Mitglied erwartet keinerlei Bürokratie, das läuft alles über den DRK-Flugdienst. Ein Rundum-Sorglos-Paket für unsere Rotkreuz-Mitglieder“, erklärt Ron.
In der Business-Class der Discover Airlines (gehört zur Lufthansa Gruppe) wurde eine ganze Sitzreihe speziell für Herrn Müller reserviert, damit er sein Bein während des Flugs hochlagern und schonen konnte. Ein Ambulanzflugzeug, also ein zur Intensivstation umfunktioniertes Privatflugzeug, war in diesem Fall nicht notwendig – zählt jedoch zum Repertoire der DRK Flugdienst GmbH. Ron regelte alle bürokratischen Details und stand dem Patienten als vertrauter Ansprechpartner zur Seite. Herr Müller fasst die Situation zusammen: „Ich hätte nicht gewusst, wie ich nach Hause komme. Wenn man im Ausland ist und keine guten Sprachkenntnisse hat, ist man verloren.“ Ron war an diesem Tag seine Konstante – er kannte Herrn Müllers Krankheitsbild und sorgte dafür, dass die nötigen Hilfsmittel wie z.B. ein Rollstuhl oder das medizinische Notfallequipment für den Ernstfall stets verfügbar waren.
Vor dem Abflug briefte Ron auch die Crew an Bord des Linienfliegers, damit alle über die besonderen Bedürfnisse des Patienten informiert waren und wussten, was im Ernstfall zu tun wäre. In Frankfurt angekommen, ist die vorletzte Etappe geschafft. Ron übergibt das Fördermitglied an das Team, das den bodengebundenen Weitertransport übernimmt: eine Rettungswagenbesatzung aus dem Kreisverband Forchheim – dessen Mitglied Herr Müller seit mehr als 10 Jahren ist. Im Krankenhaus angekommen wartete bereits das örtliche Ärzteteam auf ihn. „Hallo und Grüß Gott“, hieß es endlich vom Team um den diensthabenden Arzt, das bereits auf den Patienten aus Palma de Mallorca wartete. Endlich!
Dank seiner Mitgliedschaft beim Bayerischen Roten Kreuz hat Herr Müller die Auslandsrückholung gut überstanden und kann nun seine Genesung in vertrauter Umgebung fortsetzen, ohne sich irgendwelche Gedanken über Kosten oder Bürokratie machen zu müssen.
Es gibt hierzu ebenfalls ein Video auf Youtube!
Weihnachten für alle - Das Konzert 2024
Blutspendeehrungen 2024
Blutspender wurden geehrt
Am 15.10.24 fand die letzte von vier Blutspender-Ehrungsfeiern beim BRK-Forchheim statt.
Corona-Bedingt wurde seit 2019 keine Ehrungsfeier für langverdiente Blutspender mehr abgehalten.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass das BRK Forchheim die diesjährige Ehrungsfeier auf 4 Termine aufteilen musste. Zu diesem letzten Termin in Forchheim kamen insgesamt über 100 Blutspenderinnen und Blutspender zusammen, die zwischen 25 und 175 Spenden geleistet hatten.
In einer feierlichen Atmosphäre wurden Spender geehrt, die 50, 75, 100, 125, 150, oder 175 mal in ihrem Leben Blut gespendet hatten.
"Besonders hervorheben wollen wir die Spender, die 175 Spenden erreicht haben, obwohl natürlich unabhängig von der Anzahl der Spenden, jeder Blutspender ein Lebensretter ist", so Raimund Schuh vom BRK.
Die Urkunden und die Ehrungsnadeln wurden am Ehrungsabend vom Oberbürgermeister der Stadt Forchheim, Herrn Uwe Kirschstein und vom Vorsitzenden des BRK Kreisverbandes Forchheim, Herrn Michael Fees, an die Spender übergeben. Auch Herr Dr. Kirschstein bedankte sich in ihrer Ansprache nochmal ausdrücklich für das hohe soziale Engagement aller Spender.
Auch Herr Dr. Kirschstein hat einen Kommentar dazu verfasst, dieser kann hier gelesen werden.
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